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10 Records: A Guy Called Gerald
 
A Guy Called Gerald Unofficial Web Page - Article: Raveline - Number 161 - 10 Records: A Guy Called Gerald Raveline
Number 161
August 2006
Page: 40
 
A Guy Called Gerald Unofficial Web Page - Article: Raveline - Number 161 - 10 Records: A Guy Called Gerald

Was? A Guy Called Gerald auf Laboratory Instinct? Was ist denn da los? In der Tat scheint uns der ehemalige Jungle-Gerald mit mehr als einem Novum in letzter Zeit zu überraschen. Mit Benno Blome tauchte er unlängst bei Sender Records auf, ebenfalls eine Plattform, auf der man den Mann aus Manchester nicht unbedingt erwartet hätte. Grund genug, Geralds alte Roots und neue Wege einmal gegenüber zu stellen...

Minimal Music scheint momentan jeden aus dem elektronischen Biz zu packen – auch dich, wenn man deine Zusammenarbeit mit Benno Blome betrachtet. Weshalb hast du dich diesem Stil ergeben?

Für mich ist es kein Minimal, dafür klingt die Nummer zu rauh und zu dunkel und ist eher eine Hommage an einen Klassiker von Chip E. Ich liebe den Output von Sender. Minimal ist doch nur eine Bezeichnung. Minimal könnten auch zwei SH101, eine 303 und eine 808 sein, so wie Voodoo Ray war. Damals hatten wir keine Wahl, wir mussten minimal sein.

"Proto Acid" kommt auf Laboratory Instinct, einem Label mit einem eigenwilligen Sound. Wie bist du dort gelandet?

Ich mag die Freiheit und Gegensätzlichkeit von Laboratory Instinct. Wir trafen uns in Berlin und wir hielten diese BasementAcid-Sessions 2005, in denen ich mich durch alle Genres gespielt habe. Also beschlossen wir auch das Album zu releasen, da es zum einen recht tanzbarer Stuff auf Lab Instinct wäre und zum anderen die Leute endlich von ihrer Meinung abrückten, ich würde nur Kaffeehaus-Musik machen. Ich dachte es wäre gut die Musik herauszubringen, die ich spiele, wenn ich bei einer Party die Laptops rocke.

Wie passt dein neues Album in deine musikalische Vergangenheit bzw. Entwicklung?

Es ist eine Art Reminder für diejenigen, die mich nur als Jungle-Pionier kennen. Ich war tatsächlich der Erste und vielleicht werde ich auch der Letzte sein, der Acid-House live performte, ohne dass man zum Abtanzen Drogen nehmen musste. Ich kann nun endlich mein Studio in den Club verlagern, dort live spielen und es wird ein Auftakt zu einer Serie von Live-Sessions sein, die aufgenommen werden.

Gibt es noch irgendwelche Facetten, die du in der nahen Zukunft einmal ausprobieren willst?
Ihr müsst einfach nur abwarten und die Ohren offen halten. Das, was ich realisiert habe, ist, dass draußen eine Menge Leute sind, die nur darauf warten, zu etwas Neuem zu springen.

Wirst du nun vielleicht öfter mit dem 'alten' Gerald verglichen? Wenn ja, stört dich das?

Es gibt keinen neuen Gerald. Ich bin immer noch derselbe, der 1976 begann Piano zu spielen. Ich habe viele Mashed-Up-Styles.

Kollaborationen mit Benno Blome oder zum Beispiel mit Louise Rhodes waren keine typischen für dich. Hast du dahingehend deine Meinung zu Kollaborationen geändert?

Wenn man seit Ende der 80er Jahre in der Dancemusik drin ist, dann ist man auch in „meinem House". Ich kann mit jedem aus dem Biz zusammen arbeiten und es für das Ohr schmackhaft machen. Jeder Style von mir hört sich so an, wie Dance sich schon seit über zehn Jahren anhört, weil eben alles „mein House" ist.

Ist der Relaunch der Loveparade ist gut I schlecht, weil...

Der Relaunch der Loveparade ist eine gute Sache, denn alles in der Szene geht momentan zurück zum Original. Vielleicht wird sie anders sein, aber es ist immer noch eine Party, die Berlin der Welt mit Liebe gegeben hat und gibt.

Du hast das letzte Wort!

Ich bin nicht wirklich von diesem Planeten...

Am 6. August ist der Außerirdische in der Bar 25 in Berlin zu sehen. "Proto Acid – The Berlin Sessions" erscheint am 12. August auf Laboratory Instinct.

[Author: Raveline]

 
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CHICK COREA & RETURN TO FOREVER – LIGHT AS A FEATHER (1973 - POLYDOR RECORDS)

Dieses Album von 1973 war eine Inspiration für meine Fusion-Jazz-Dancing-Tage. Speziell „Captain Marvel" hielt die Tänzer in Atem. 1981, als ich 14 Jahre alt, entdeckte ich die Fusion von Dance und Jazz auf dem Floor. In dieser Zeit waren wir jeden Abend in einem anderen Club unterwegs.

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JONZUN CREW – LOST IN SPACE (1983 - TOMMY BOY)

"Lost In Space" von 1983 war eins der ersten elektronischen Alben, das mir den Zugang zu Dance verschaffte. Ich war damals gerade mal 16, stand auf Breakdance und kam in die Phase der B-Boying-Jahre. Diese LP war gespickt mit elektronischem Sound. Diesen Sound hörte man in allen Clubs rund um Manchester, speziell im Legends.

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SCHOOLLY D – SCHOOLLY D (1985 - SCHOOLLY D RECORDS)

Der Moment, als ich realisierte, dass es nur darum ging unabhängig zu sein und sein eigenens Ding durchzuziehen. Diese Scheibe war so unglaublich roh und gab mir die Inspiration, meinen eigenen Sound zu kreieren.

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UTFO – HANGING OUT / ROXANNE, ROXANNE (1984 - SELECT RECORDS)

So zwischen 1984 und 1985 kam eine neue Facette des HipHop auf – der Saga Rap. Es war ein Fight zwischen Roxanne Shante und UTFO und eine dauernd fortlaufende Geschichte für all diejenigen, die zu dieser Zeit in der B-Boy-Kultur zuhause waren. Man versuchte damals, stets die letzten und frischesten Tunes zu ergattern.

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MANTRONIX – THE ALBUM (1985 - SLEEPING BAG RECORDS)

Dieses Album hat mir die Augen geöffnet, wie man pure Ausgereiftheit ins Studio und ins B-Boying bringen konnte. In diesem Longplayer traf man auf alle Arten von Vibes, die mit Elektro-Funk zu tun hatten.

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MANTRONIX – MUSIC MADNESS (1986 - SLEEPING BAG RECORDS)

Der zweite Longplayer von Mantronix war gleichzeitig der erste, bei dem ich heraushörte, dass ein Sampler benutzt wurde. Aber ich konnte mir nicht erklären, wie dieser editiert wurde. Es schien, als ob ein Roboter da am Werk war. Dann fand ich schließlich heraus – es war ein SP12.

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MAN PARRISH – MAN PARRISH (1982 - IMPORTE/12 RECORDS)

Wir schreiben das Jahr 1982. Ich frage mich was die meisten DJs von heute vor 24 Jahren gemacht haben? Ich habe damals Man Parrish gehört und war sehr beeindruckt. Vor allem, als ich mit HipHop, Be Bop und Boogie Down Bronx im Legends in Kontakt kam. Das war einfach frische Musik, nachdem ich einen Crashkurs in Sachen Fusion Jazz und Jazz Funk absolviert hatte.

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WILD STYLE – WILD STYLE (1983 - ANIMAL RECORDS)

Ich habe den Film zuerst auf einer Raubkopie gesehen. Wir waren so B-Boying fokussiert, dass dieser Streifen sogar die Herrschaft über unser Leben übernommen hat. Den Soundtrack habe ich unzählige Male gehört, und den Film haben wir komplett nachgesprochen, wenn wir ihn immer wieder sahen. Wild Style war die Macht!

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CHICK COREA – TAP STEP (1980 - WARNER BROS)

Das war die erste Dance-LP, die ich mir gekauft habe. „Slide" hat mich von den ganzen Tracks am meisten beeindruckt. Die Nummer blies mich richtig weg.

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PROFESSOR GRIFF AND THE LAST ASIATIC DISCIPLES – PAWNS IN THE GAME (1990 - LUKE SKYWALKER RECORDS)

Diese LP nahm kein Blatt vor den Mund, und das in einer Weise, wie es Amerika ungern wollte. Es herrschte zwar Meinungsfreiheit, aber einige Sachen sollten unausgesprochen bleiben. Gerade der letzte Track „It's A Black Thanks" ist den wichtigen Leuten und Organisationen gewidmete, die ,gegen die guten alten Sitten' die Schwarzen helfend durch die Jahrzente gebracht haben.